Thunfisch aus Erbsenproteinen und Fischstäbchen aus Schwarzwurzeln – wir testen für Dich vegane Alternativen zum Fisch. Doch wie entstehen solche Produkte? Das verrät uns Oliver Nussli, der bei Nestlé für die Entwicklung von Produkten wie Vuna zuständig ist.
Aber natürlich werfen wir noch einen Blick nach vorne und diskutieren über unsere persönlichen Trends 2021 – von Nachhaltigkeit bis Eskapismus. Zum Schluss gibt es wieder „Leckeren Scheiß“: unsere ganz persönlichen Produktempfehlungen.
Und hier gibt es mehr zu den Themen dieser Episode:
- Mehr über Vuna auf der Website von Nestlé
- Die Website von Fisch vom Feld
- Vortrag von Ian Roberts, dem ehemaligen CEO der Bühler AG beim Zürich Digital Festival 2017
- Die Website des Foodhub NRW
- Episode zur Verkostung des Impossible Burgers bitte hier entlang
Der „leckere Scheiß“ diese Ausgabe sind
- Von Carmen: „Über das Trinken“ von Peter Richter und „Die trinkende Frau“ von Elisabeth Raether (die Links führen zum Online-shop unseres liebsten kleinen unabhängigen Buchladen in Düsseldorf )
- Von Lee: Bingenheimer Saatgut
- Von Thomas: Heston Blumenthal’s Podcast „Journey to the center of food” (Zur Episode in der Thomas von seinem Besuch bei FatDuck von Heston Blumenthal berichtet, geht es hier.)
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Hallo ihr Lieben,
Danke für diesen schönen Beitrag – ich bin zwar null auf dem Veganertrip, verfolge aber die Entwicklung da sehr interessiert, weil das in vielen Bereichen den Natur- und Tierschutz voranbringen kann. Und gerade Fisch ist ja ein unterbelichtetes Thema – guten Gewissens kann man ja – vielleicht mit Ausnahme des Karpfens – gar keinen mehr Essen. Fisch vom Feld hatte ich selbst schon verkostet weil ich Hinnerk von Frosta schon mehr als 10 Jahre kenne und da musste eine endlich mal sojafreie Alternative natürlich sofort probiert werden. Und ich war auch ganz angetan – schmeckte wie Käptn Iglo und n der Küche roch es auch so. Beim Vuna hat mich dann nur gestört dass ihr in dem Kontext halt Nestle so „belobhudelt“ habt. Da hätte es doch für das Thema rund um Technologie bei Ersatzprodukten einen nachhaltigeren Hersteller gegeben….. Zumindestens das mit den natürlichen Aromen (Erdbeergeschmack aus Holszspänen und so….) hätte man ja auch noch mal nachfragen können.
Lieber Claus, danke für dein Kommentar, es freut uns sehr, dass dir die Folge gefallen hat. Bezüglich der „Lobhudelei“, da haben wir drei Hosts im Zweifel auch noch verschiedene Meinungen, hier aber meine persönliche, Thomas und Carmen folgen ggf. noch. Ja, Nestlé ist ein Großkonzern und es gibt in diesem Konzern sicher auch Bereiche und Produkte, die man als kritischer Konsument hinterfragen kann. Unser Gesprächspartner hier war aber nicht der Vorstandsvorsitzender des Konzerns, sondern der Zuständige für Innovation in Fleischalternativen – und da muss man nun mal sagen, macht Nestlé dank seiner Ressourcen einen super Job darin, die Branche an sich voranzubringen. Dass sich das Unternehmen sich mit den verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekten und der Trade-offs dabei intensiv beschäftigt, das war ja auch Thema des Gesprächs.
Was den zweiten Aspekt betrifft, nämlich Erdbeergeschmack aus Holzspänen: da machst du ein ganz anderes Fass auf, nämlich das der industriellen Lebensmittelproduktion an sich. Ich bin die erste, die eine Rückkehr zum regionalen, saisonalen und selbstgekochtem Essen unterstützt. Die Realität ist aber nun mal, das Konsumenten convenience wollen, Erdbeeren im Winter und dann alles auch noch billig. Also hat sich eine Industrie von Zusatz- und Ersatzstoffen gebildet, die aber auch jeder Hersteller in seine Produkte rührt – nicht nur Nestlé. Das fängt ja schon bei den Zuchthefen an, die Wein- und Bier oder Brot zur Gärung zugesetzt werden. Die kommen auch aus dem Labor und in den wenigsten Fällen aus der Luft, wie es früher der Fall war. Ist das ok, aber aus Cellulose gewonnene Aromastoffe nicht? Cellulose wird übrigens vielfältig in der Nahrungsmittelproduktion eingesetzt: auch als Trennmittel bei geschreddertem Käse im Supermarkt. Was ich damit sagen will: alles nicht so einfach. Es gibt kein schwarz und weiss, sondern viele verschiedene Graustufen. Es freut mich sehr, dass die Diskussion in der Gesellschaft an Bedeutung gewinnt, und über Qualität, Nachhaltigkeit, Trade-offs, faire Arbeitsbedingungen, Externalitäten etc gesprochen wird. Aber es muss reflektiert geschehen, den wir haben da als globale Gesellschaft ein ziemliches Konstrukt geschaffen, das so einfach nicht aufzulösen ist. Und um nun den Dreh zu deinem Kommentar wieder zu bekommen: es ist ein großes und komplexes Thema, aber keines, über das Oliver Nussli hätte sprechen können. Vielleicht bekommen wir ja mal Ulf Schneider vors Mikrofon. Bis dahin versuchen wir die verschiedenen Facetten hier und da aufzugreifen, zu beleuchten und Gedankenanstöße zu geben, siehe die Episoden mit Katharina Reuter und Alyssa Jade Mc-Donald Bärtl zum Lieferkettengesetz, Gilles Reckinger zu Arbeitsbedingungen von Erntehelfern, Christian Dürnberger zur Ethik des Fleischkonsums und anderen. Macht das Sinn? Beste Grüße, Lee
Danke, klasse geschrieben